Mimiks & LCone erzählen mit ”Bouba” die ergreifende Geschichte ihres Freundes, der von Guinea in die Schweiz flüchten musste
Die neue Single ”Bouba” von Mimiks & LCone ist eine Herzensangelegenheit für die beiden. Die Luzerner Rapper erzählen die ergreifende Geschichte ihres Freundes Bouba, der 2019 von Guinea in die Schweiz geflüchtet ist. Es ist die Geschichte vom Verlassen einer Heimat ohne Perspektiven und vom Ankommen in einer neuen ernüchternden Realität. Der von HSA produzierte Song soll ein Sprachrohr für Bouba sein und so vielen Menschen wie möglich zugänglich gemacht werden.
Der Song ist das Resultat eines mehrstündigen Gesprächs zwischen Mimiks, LCone und Bouba, bei dem ihnen der 20-jährige Sans-Papiers von seiner Heimat, Jugend und seinen Gründen für die Flucht erzählte. Diese Geschehnisse haben die Rapper zusammengetragen und möglichst unverzerrt niedergeschrieben. Daraus entstanden ist ein Song, der von Hoffnung, Trauer, Frust, Angst, Mut, Stärke und Perspektivlosigkeit handelt. ”Wir kennen Bouba nun mehr als zwei Jahre, in denen er ein sehr guter Freund von uns wurde. Dabei ist es uns wichtig, Boubas Geschichte in den Vordergrund zu rücken und ihn im besten Falle einem grossen Publikum zugänglich zu machen. Es geht nicht um LCone und mich. Wir sind einfach ein Sprachrohr”, erklärt Mimiks. Bouba schildert seine vergangenen Erlebnisse und seine momentane Situation in eigenen Worten:
”Ich habe Guinea gegen Ende 2019 verlassen. Das Land steckt seit Jahren in einer tiefen politischen Krise. Es gab dort für mich keine Zukunftsperspektive. Wieso sollte man sich nicht ein besseres Leben als dort erträumen? Ich bin durch die Maghreb Staaten nach Tunesien gereist. Von Tunesien aus mit dem Boot über das Mittelmeer nach Lampedusa. In Lampedusa bin ich lediglich sechs Tage geblieben, und anschliessend nach Sizilien transferiert worden. Von dort aus ging es dann weiter über Italien in die Schweiz. Das war eine viertägige Reise. Ich bin Ende 2020 in die Schweiz gereist. Der Traum war es, mein Studium wieder aufzunehmen. Endlich mein Leben zu beginnen, eine stabile Existenz. Ich hoffte stets auf einen positiven Entscheid. Aber im Jahr 2021 bekam ich einen negativen Asylentscheid. Danach wurde mir mitgeteilt, ich solle das Bundesasylzentrum Chiasso (Tessin) verlassen. Von da aus wurde ich nach Luzern transferiert, wo ich nach meinem Einspruch den zweiten negativen Entscheid vom Bundesgericht erhielt. Man teilte mir mit, ich solle die Schweiz verlassen. Das ist für mich aber keine Option. Die Idee war es, hier zu bleiben und endlich ein normales Leben zu beginnen. Deswegen habe ich den langen Weg auf mich genommen. Es ist nicht meine Bestimmung zurückzukehren. Ich will nicht gehen, ich kann nicht. Es gibt kein Leben, in welches ich zurückgehen könnte. Seither bin ich in einer Warteschleife. Momentan bin ich Sans-Papiers. Als Sans-Papiers darfst du keine Ausbildung beginnen oder arbeiten. Du hast kein Recht dazu. Die einzige Option, die ich habe, ist es, mich zu integrieren. Mich bemühen, Deutsch zu lernen. Parallel dazu treibe ich auch sehr viel Sport, um mich abzulenken. Damit ich nicht nur zu Hause rumsitzen muss und mich in Gedanken verliere. Ich habe Kollegen, Freunde und neue Brüder hier gefunden. Die Schweiz ist meine Basis. Mein Traum ist es, Schweizer zu sein. Ich will mich vollständig integrieren, alle Regeln respektieren und ein normales Leben wie alle anderen führen.” Bouba
Trotz dem ständigen Kampf, in dem sich Bouba befindet, gibt er die Hoffnung auf ein besseres Leben nicht auf. Er bleibt optimistisch und kämpft Tag für Tag weiter.
Mit der Veröffentlichung des Songs wollen Mimiks & LCone auf die drei Hilfsorganisationen ”Sans-Papiers”, ”Hello Welcome” und ”Integration Freizeit” aufmerksam machen, die Bouba seit seinem Aufenthalt in der Schweiz unterstützen und ihm mit Rat zur Seite stehen.